Drei Generationen von Frauen einer Familie tragen noch immer an der Last des im Krieg erlittenen Traumas.
Rezension
Im Deutschland der Nachkriegszeit. Käthe verkörpert die Generation, die Krieg und Flucht persönlich erlebt hatte. Ursprünglich verwöhnte Tochter aus gutem Haus, gehört die "Contenance" zu ihren bevorzugten Werten. Ihre Tochter Ada hat viele dieser Werte übernommen und kümmerte sich früh um ihre jüngere Schwester Helene. Die scheint völlig aus der Art geschlagen, feiert als Künstlerin wilde Partys mit Alkohol und Drogenexzessen. Verschlungene Beziehungen deckt die Autorin auf und zeigt den Weg aus alter Schuld und einen emanzipatorischen Umgang mit Unrecht gegen Frauen - hier sind es die Vergewaltigungen der Mutter im Krieg und der Tochter während einer Party. Und auch die Enkelin Käthes muss lernen, ihren persönlichen Weg zu finden, nicht als Anhängsel ihres Mannes. Spannend zu lesen und mit dem Thema der Kriegstraumata, die auch noch Jahre nach dem Kriegsende die Menschen belasten. Besonders interessant unter dem Gesichtspunkt der Ungleichbehandlung von Männern und Frauen und einem selbstbewussten Umgang mit diesem Unrecht.
Rezensent: Lotte Schüler
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Nebelkinder / Stefanie Gregg 2
Personen: Gregg, Stefanie
Gregg
Gregg, Stefanie [Verfasser]:
Die Stunde der Nebelkinder : Roman / Stefanie Gregg. - Originalausgabe, 1. Auflage. - Berlin : Aufbau Taschenbuch, 2022. - 413 Seiten ; 19 cm. - (Nebelkinder / Stefanie Gregg; 2)
Einheitssacht.: ¬Die¬ Stunde der Nebelkinder
ISBN 978-3-7466-1487-8 geheftet : EUR 12.00
Schöne Literatur - Buch