Ellis - eine Frau auf der Suche nach Identität zwischen zwei Welten.
Rezension
Der Debütroman von Selene Mariani erzählt die Coming-of-Age Geschichte von Ellis, der Tochter eines italienischen Vaters und einer deutschen Mutter. Nach der Trennung der Eltern zieht Ellis mit ihrer Mutter, die in Italien niemals heimisch wurde, und dies auch ihrer Tochter unterstellt, nach Deutschland zurück. Der Roman beginnt mit dem Verlassen des Kindheitsortes von Ellis und ist kapitelweise mit Jahreszahlen von 1999 bis 2019 überschrieben und erzählt in Zeitsprüngen von den Nöten, Unsicherheiten und Versuchen anzukommen, die letztlich doch immer in einem Anpassen enden. Die schüchterne Ellis findet in Grace endlich eine Schulfreundin und entkommt damit den Unfreundlichkeiten ihrer Mitschüler*innen, muss dann aber erleben, dass auch Grace sich irgendwann abwendet. Erst Jahre später nähern sich die beiden wieder an und arbeiten die Geschehnisse ihrer Kindheit auf einer Reise zu Ellis italienischer Großmutter auf. Die Beziehung der beiden jungen Frauen klärt sich für Ellis und damit auch ihr Selbstbild.
Die Kapitel wechseln rasch und beleuchten sehr konzentriert und knapp einen Lebensbaustein der Protagonistin. Diese reduzierte Erzählweise ist gerade deshalb eindringlich und so entsteht erst im stummen Dialog mit den Lesenden das Bild der Geschichte. Ein kurzer Roman mit hoher Authentizität. Empfehlenswert.
Rezensent: Christine Vornehm
Personen: Mariani, Selene
Maria
Mariani, Selene ¬[Verfasser]:
Ellis : Roman / Selene Mariani. - Göttingen : Wallstein Verlag, 2022. - 152 Seiten ; 20 cm
Einheitssacht.: Ellis
ISBN 978-3-8353-5152-3 fest geb. : EUR 20.00
Schöne Literatur - Buch