Erschütterndes Familiendrama, das sich größtenteils in Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus abspielt.
Rezension
Eingebettet in eine in der Gegenwart spielenden Rahmenhandlung wird in "Honigtot" das Leben einer deutsch-jüdischen Familie von den frühen zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs mitreißend geschildert. Die erfolgreiche Sängerin Elisabeth Malpran ist glücklich mit dem jüdischen Arzt Gustav Berchinger verheiratet und kümmert sich nicht um die politischen Verhältnisse. Das Paar bekommt zwei Kinder, Deborah und Wolfgang. Als sich die Lage zuspitzt und für den jüdischen Arzt und seine halbjüdischen Kinder immer unerträglicher wird, versucht die Familie auszureisen. Dabei verschwindet Gustav und Elisabeth setzt alles daran, ihn wieder zu finden und ihre Kinder zu schützen. Scheinbar wird sie dabei von Obersturmbannführer Albrecht Brunnmann unterstützt, den sie zwei Jahre nach Gustavs Verschwinden heiratet, um ihren Kindern Sicherheit zu bieten. Als Elisabeth stirbt, übernimmt Deborah die Verantwortung für ihren Bruder und gerät dabei, da sie sich dem polnischen Widerstand anschließt, in eine schier ausweglose Situation. - Anschaulich werden die Verhältnisse in Hitler-Deutschland aus der Sicht zweier Frauen geschildert. Die Geschichte ist packend geschrieben und entwickelt sich dramatisch bis zu ihrem versöhnlichen Ende, das wieder in der Gegenwart spielt. Empfohlen für alle Leserinnen mit Interesse an der Zeit und der Vorliebe für aufwühlende, spannende Romane.
Rezensent: Gabriele Güterbock-Rottkord
Personen: Münzer, Hanni
Münze
Münzer, Hanni:
Honigtot : Roman / Hanni Münzer. - Orig.-Ausg. - München [u.a.] : Piper, 2015. - 471 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-492-30725-3 kt. : 9,99
Schöne Literatur - Buch