Die Wandlung eines deutschen Jugendlichen zum überzeugten Salafisten.
Rezension
Dominic Musa Schmitz ist das Paradebeispiel für einen deutschen Jugendlichen, der sich der radikalen Islamistenszene anschließt. Eltern geschieden, keine Lust auf Schule, Abhängen mit anderen Jugendlichen, Kiffen, Mädchen, Alkohol. Das Leben erscheint ihm sinnlos. Dann tritt jedoch ein ehemaliger Freund marokkanischer Herkunft in seinen Alltag, der zum "wahren Glauben" gefunden hat. Die Treffen der beiden werden immer häufiger. Dominic bewundert die Strukturiertheit und Sinnerfülltheit im Leben seines Freundes. Nach anfänglichem Widerstand geht er mit in die Moschee und ist überwältigt von der Achtung und Wärme, mit der er dort behandelt wird. Die Menschen, die er dort trifft, scheinen sich wirklich für ihn zu interessieren. Er tritt zum Islam über, trifft sich mit den Anführern der Szene Pierre Vogel und Sven Lau. Nun will er auch eine eigene Familie und heiratet schließlich eine Frau, die er nicht liebt, bekommt zwei Kinder, obwohl selbst noch nicht richtig erwachsen. Aber auch erste Zweifel wachsen, er beginnt, die "faschistische Ideologie" zu hinterfragen. Schließlich löst er sich nach 6 Jahren endgültig aus der Szene. - Hochaktuell und breit empfohlen.
Personen: Schmitz, Dominic Musa
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Schmitz, Dominic Musa:
Ich war ein Salafist : meine Zeit in der islamischen Parallelwelt / Dominic Musa Schmitz. Aufgeschrieben von Axel Spilcker. - Berlin : Econ, 2016. - 251 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-430-20213-8 kt. : EUR 18,00
Einzelbiographien, die existentielle und allgemeinmenschliche Grunderfahrungen in den Mittelpunkt stellen (Verfolgung, Widerstand, Flucht und Vertreibung, Behinderung, Krankheit und Leid, Tod und Trauer usw.) - Buch