"Nur weil man verwandt ist, heißt das noch lange nicht, dass man die besten Voraussetzungen mitbringt, sich zu lieben." Ein Junge, der seine Schwester verloren hat, schreibt an einem Handbuch voller enzyklopädischer Einträge, die ihm helfen sollen, mit seiner Trauer umzugehen und ihrem Tod einen Sinn zu geben. Drei Hochschulabsolventen stecken alle Energie in ein ausgeklügeltes unterirdisches Tunnelsystem, um den Forderungen des Alltags aus dem Weg zu gehen. Vier Söhne streiten erbittert um das Erbe ihrer toten Mutter, das diese an eine Art Wettbewerb im Falten von Papierkranichen geknüpft hat - in Kevin Wilsons einzigartigen Geschichten geht es dem Leser wie einem seiner Erzähler, der nach zwei Jahrzehnten einen Menschen, den er einst als Baby gut gekannt hat, an der Kasse eines Supermarkts wiedersieht: "Du stehst da mit dem Einzigen, was uns allen am Ende bleibt, mit den Dingen, die wir in uns bewahren, die aus uns wachsen, die uns sagen, wer wir sind." Kevin Wilson erzählt bizarre und scheinbar surreale Geschichten, doch die Melancholie seiner Charaktere ist uns allen vertraut. Er schreibt mit Sensibilität und hypnotischer Gelassenheit über seine verschrobenen Protagonisten und deren eigenartige Träume: über eine Frau, die sich von Familien als professionelle Großmutter buchen lässt, über einen Sortierer am Fließband von Scrabble, der immer auf der Suche nach den seltenen Qs ist, über eine Cheerleaderin, der es gleichgültig ist, ob ihr Team gewinnt. In Wilsons Miniaturwelten verbinden sich Realität und Fantasie auf einzigartige Weise. Übergroße Babyzähne, steigende Papierkraniche und ein Museum belangloser Alltagsobjekte zählen zu den Requisiten dieser Geschichten, die von Familie und Liebe erzählen, von Einsamkeit, Trauer und Isolation. Sie berühren und verändern.
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Weiterführende Informationen
Personen: Wilson, Kevin Osthelder, Xenia
Wilson, Kevin:
Das Große-Schwestern-Handbuch: Nachschlagewerk für sensible Jungs : Stories : Luchterhand, 2013. - 192 S. Ill.
ISBN 9783641091385