Blaise Pascal mit wenigen Worten zu beschreiben fällt schwer. Vielleicht weil er auch Teil des 17. französischen Jahrhunderts war, was uns heute geistesgeschichtlich nicht unbedingt nahe liegt. Können wir uns den Streit von Jesuiten und Jansenisten noch vorstellen? Oder den Hof in Versailles, die damalige Sorbonne? Es war die Zeit, in der erste Publikationen erschienen, die nicht in Latein verfasst waren. Doch Publizieren war mitunter nicht ganz ungefährlich und es erschienen viele Schriften anonym, wobei selbst die Druckereien ihre Identität verschleierten - nicht immer erfolgreich.
Ein unbestreitbares Genie war Blaise Pascal (1623 bis 1662) in mathematischen und naturwissenschaftlichen Dingen, ein grandioser Pamphletist, der auch die ersten bedeutenden Werke in französischer Spracheverfasste. D'Alembert und Voltaire verehrten ein Jahrhundert später seine Sprachkunst geradezu. Doch er war auch ein tief religiöser Mensch mit einemmisanthropischen Glauben, der alle nicht christlichen Formen des Glaubens als Irrtümer deklarierte. Der Mensch existierte für ihn nur in dem Glauben an Gott. Er starb mit 39 Jahren.
Diese Biografie ist engagiert geschrieben, flüssig zu lesen und vermag das vielschichtige Bild von Personund Zeit zu vermitteln. Auch in der Ausstattung wird das Buch gehobenen Ansprüchen gerecht. Einzig die alte Rechtschreibung irritiert ein wenig.
Personen: Attali, Jacques Schmidt, Hans Peter
Attali, Jacques:
Blaise Pascal : Biographie eines Genies / Jacques Attali. Aus d. Franz. von Hans Peter Schmidt. - 2. Aufl. - Stuttgart : Klett-Cotta, 2000. - 470, XVI S. : Ill.
Einheitssacht.: Blaise Pascal ou le genie francais
ISBN 978-3-608-94335-1
so - Signatur: TH11/16 - Buch