Picker, Eduard
Menschenwürde und Menschenleben
Buch

ie Unantastbarkeit der 'Würde' des Menschen steht heute nicht ernsthaft in Streit. Ist aber der lebendige Mensch in gleicher Weise unantastbar? Zusehends wird das Menschenleben umgedeutet vom Selbstzweck, den es unbedingt zu schützen gilt, zum verfügbaren Mittel für fremde Lebensplanungs- und Qualitätsinteressen. Die Gesellschaft in Form der öffentlichen Meinung, die Sozial- und Humanwissenschaften und nicht nur siehaben begonnen, den Wert eines Lebens zu bewerten, und haben bereits die Perspektiven entscheidend verändert: Menschenwürde und Menschenleben driften unaufhaltsam auseinander. Mit Händen zu greifen ist diese Entwicklung in den 'praktischen ' Ethiken, noch vor kurzem mit Abscheu zurückgewiesen, wie sie beispielsweise von Peter Singer vertreten wird. Sieberuhigen das kollektive Gewissen. Sie unterfangen moralisch jenen Hemmungsverlust der Gesellschaft, der seinen Anfang bei den 'Zellklumpen' nahm, die noch kein menschliches Antlitz tragen, und der längst auch die Lebensphase erreicht hat, in der das menschliche Antlitz durch Krankheit oder Alter verwelkt. Damit scheint die Beschwörung seines obersten Wertes den Menschen selbst kaum zu schützen. Im Gegenteil scheint sich eine Gesellschaft, die seine 'Würde' immer geflissentlicher verklärt und entrückt, ein Alibi dafür schaffen zu wollen, dass sie über das menschlicheLeben immer ungehemmter verfügt.


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Personen: Picker, Eduard Spaemann, Robert

Schlagwörter: Menschsein Menschenwürde

Interessenkreis: Anthropologie

Picker, Eduard:
Menschenwürde und Menschenleben / Eduard Picker. Mit einem Vorw. von Robert Spaemann. - Stuttgart : Klett-Cotta. - XV, 219 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-608-94351-1 brosch. : Eur 25.00, sFr 44.60

Zugangsnummer: 2008/0155 - Barcode: 2-0140945-9-00000581-4
so - Signatur: RPE40/03 - Buch