Rez.: Geschichte des Wendepunktes in der Familie Neshov aus der Nähe von Trondheim: Sohn Tor ist 55 und hat den abgewirtschafteten Hof übernommen. Der alte Vater vegetiert nur noch, die Mutter führt den Haushalt. Margido, 52, hat in Trondheim ein Bestattungsunternehmen. Erlend (40) ist schwul und lebt in Kopenhagen glücklich mit seinem Lebensgefährten. Sowohl der einsame Margido als auch Erlend haben den Kontakt zur Familie abgebrochen, nun treffen die 3 Brüder sich am Bett der sterbenden Mutter wieder. Gekommen ist auch Torunn, 37, Tors uneheliche Tochter, die selten Kontakt zu ihrem Vater hatte. Seine einzige Liebe hatte die harte Mutter noch vor Torunns Geburt aus dem Haus getrieben, seither lebt er nur noch für seine Zuchtschweine. Obwohl Torunn zunächst vom Gerümpel und Gestank auf dem Hof abgestoßen wird, kommt es zur vorsichtigen Annäherung der Familienmitglieder. Das ist sehr fesselnd erzählt und vermittelt eindrucksvoll, wie Menschen verbittern, wenn über Wesentliches nur geschwiegen wird. Ragde schreibt immer wieder über Familienproblematiken (s.a. "Der Muttermörder": BA 3/04). Empfohlen. (Angela Graf)
Personen: Ragde, Anne B.
Ragde, Anne B.:
¬Das¬ Lügenhaus / Anne B. Ragde. Aus dem Norw. von Gabriele Haefs. - 1. Aufl. - München : btb, 2007. - 318 S.
Einheitssacht.: Berlinerpoplene
ISBN 978-3-442-75193-8 fest geb. : EUR 17.95, EUR 18.50 (AT)
Schöne Literatur - Signatur: Ragde - Buch