Bei einem spektakulären, selbst verschuldeten Autounfall verlieren Florian Burkhardts Eltern ihr jüngstes Kind. Einen Buben. Der ältere Sohn und sie selbst überleben. Absolut unversehrt. Als Ersatz für das tote zeugen die Eltern, die immer schon zwei Kinder haben wollten, sofort ein neues. Ihn. Florian. Und von Stund an richtet die Mutter ihren ganzen Fokus und all ihre Energie auf ihn, den neugeborenen Prinzen. Aus Angst, auch ihn zu verlieren, beschützt sie Florian vor allen Einflüssen der "gefährlichen" Außenwelt: Fahrrad fahren, Radio hören, Fernseh schauen, Freunde besuchen und anderweitige Außenkontakte sind verboten oder werden kontrolliert. Noch als Teenager spielt Florian ausschließlich mit jüngeren Kindern; so kann ihn niemand zum Konsum von Drogen oder Alkohol verführen. Raum für eine eigenständige Entwicklung gibt es keinen. Die Überbehütetheit wird zum erdrückenden Gefängnis. Doch erst als die Eltern versuchen, Florians Homosexualität zu unterbinden, begehrt er, inzwischen 16 Jahre alt, auf und wird in ein katholisches Internat gesteckt, wo er zum Grundschullehrer ausgebildet werden soll. Nach fünf Jahren hält Florian das Lehrer-Diplom in der Hand. Und damit sein Ticket in die lange ersehnte Freiheit. Florian Burkhardts Biografie wurde von Regisseur Marcel Gisler mit dem mehrfach preisgekrönten Kinodokumentarfilm "Electroboy" verfilmt. 2014, im selben Jahr, in welchem der Film herauskam, erwacht in Florian Burkhardt der Wunsch, die Geschichte seiner Kindheit niederzuschreiben. "Das Kind meiner Mutter" ist sein Erstling.
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Weiterführende Informationen
Personen: Burkhardt, Florian
Burkhardt, Florian:
Das Kind meiner Mutter : Roman : Wörterseh Verlag, 2017. - 208 S.
ISBN 9783037636282
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