Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/) Autor: Nico Kalteis; Annotation: In einfacher Sprache und klar gestalteten Bildwelten wird über der den Verlust der Leihoma aus der Perspektive eines Kindergartenkindes erzählt. Zentrale Aspekte des Themas Tod werden behandelt und das Fortwirken der Person über den Tod hinaus thematisiert. Rezension: Es gibt nichts mehr, worüber in der Kinderliteratur nicht geschrieben werden darf, ganz im Gegenteil. Manche Tabuthemen von einst werden heute so sehr ausgeschlachtet, dass zumindest für Rezensentinnen ein gewisser Sättigungsgrad erreicht ist. Gäbe es eine Liste dieser überstrapazierten Themen, das Thema Tod stünde ganz oben auf dieser Liste. Manche Bücher überraschen dennoch durch besondere Ideen, überzeugende ästhetische Umsetzung oder ungewöhnliche literarische oder illustratorische Einfälle. "Abschied von Anna" gehört nicht zu diesen herausragenden Publikationen, ist aber dennoch ein gut gearbeitetes Bilderbuch zum Thema Tod, das den Prozess des Abschiednehmens, Trauerns und sich Erinnerns einfühlsam darstellt. Anna ist die Leihoma des kindlichen Ich-Erzählers. Sie wird als aktive, einfühlsame und humorvolle alte Frau eingeführt. Plötzlich ist sie im Krankenhaus und schell ist auch dem Buben klar, dass Anna sterben wird. Selbst in dieser Situation kann die alte Frau das Kind trösten und erinnert ihn an die Geschichte vom Drachen mit dem Zauberkoffer, die am Ende des Bilderbuchs abgedruckt ist. Nachdem Anna tot ist, findet die Familie im Anschluss an das Begräbnis ein eigenes Verabschiedungsritual. An manchen Tagen kommt die Familie bewusst zusammen, es werden Erdbeerknödel im Gedenken an sie gegessen und Geschichten von Anna erzählt, die nun über ihren Tod hinaus fortwirken können. Der Dixi Preisträgerin 2010, Michaela Holzinger, gelingt es, durch die Erzählperspektive, nahe am kindlichen Erleben zu bleiben. Die knappen, einfachen Sätze bewirken keine verflachende Simplifizierung und lassen viel Freiraum. Die Illustrationen von Heide Stöllinger sind ebenfalls einfach und schlicht gehalten. Sie führen in klaren Perspektiven, gedämpften Farben und einem besonderen Fokus auf Körpersprache über den Text hinaus und in die Geschichte hinein. ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Hanns Sauter; Bilderbuch über Sterben und Tod für Kinder. (ab 3) (JD) Anna ist Leihoma und Bezugsperson für ein Kind, dessen Eltern beide berufstätig sind. Sie ist immer da und hat immer Zeit, kocht die besten Erdbeerknödel, kennt die spannendsten Drachengeschichten und kann darüber hinaus vieles andere, was für ein Kind interessant ist. Eines Tages wird Anna krank. Wie für den Zauberdrachen einer ihrer Geschichten ist es auch für sie Zeit zu gehen. Einfühlsam verabschieden sich Kind und Leihoma Anna aber bleibt für das Kind und seine Eltern lebendig durch die vielen schönen Geschichten und Erinnerungen, die sie mit ihr verbinden. Die Erinnerung an Anna bewirkt für die ganze Familie ein tiefes Zusammengehörigkeitsgefühl. Mit Kindern über den Tod zu reden, ist nicht leicht. Das ansprechende Buch trifft die Situation vieler heutiger Kinder (und Eltern) und gibt nicht zuletzt durch die einfühlsame Illustration Hilfestellung und Perspektiven. Empfehlenswert für Kindergärten, Tagesheime, in der Kinder- und Trauerpastoral. ---- Quelle: Unsere Kinder (http://www.unserekinder.at/) Autor: Susanna Bösch; Ein kleiner Junge, dessen Eltern viel beschäftigt sind, liebt seine Leihoma Anna. Sie kann sechs Erdbeerknödel auf einmal essen, tolle Pullover stricken, große Hunde im Park verjagen und wunderbare Geschichten erzählen. Eigentlich ist Anna immer da, bis zu dem Tag, an dem alles anders wird. Anna ist krank, liegt im Krankenhaus und erzählt nichts mehr. Sie stirbt und der Junge lässt mit seinen Eltern beim Begräbnis drei rote Luftballons steigen, an denen Abschiedsworte für Anna hängen. Obwohl Anna tot ist, spürt der kleine Junge sie manchmal ganz nahe - vor allem, wenn es Erdbeerknödel zu essen gibt. Die Drachengeschichte mit dem Zauberkoffer im Anhang gibt Kraft und Hoffnung für all jene, die jemanden auf die Reise schicken mussten oder vor längerer Zeit verloren haben. Es sind die Erinnerungen, Gefühle, Gerüche, Worte, Taten und Besonderheiten des Einzelnen, die Verstorbene in uns weiterleben lassen und uns Mut und Hoffnung geben. Genau dies zu vermitteln, gelingt der Autorin in diesem besonderen Buch auf unaufdringliche, zarte und sensible Art. Nicht zu vernachlässigen sind Heide Stöllingers Illustrationen, die durch Strichführung und Farbwahl die Geschichte unaufdringlich ergänzen. Ein Pflichtexemplar für jede Kinderbibliothek, das (mittels eines Internet- Links des Verlags) auch pädagogische Orientierungshilfen enthält, um mit Kindern über den Tod zu reden.
Rezension
Personen: Stöllinger, Heide Holzinger, Michaela
Holzinger, Michaela:
Abschied von Anna / Michaela Holzinger. Heide Stöllinger [Ill.]. - Innsbruck : Tyrolia, 2011. - [13] Bl. : überw. Ill. (farb.)
ISBN 978-3-7022-3100-2
Erzählungen und Romane - Signatur: JE Holz - Buch