Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Anita Ruckerbauer; Ein Waisenmädchen wird zur mächtigsten Piratenkapitänin der Weltmeere. (ab 14) (JE) Die kleine Shi Yu arbeitet als Sklavin in einem Wirtshaus. Hier lernt sie Li Wei kennen, dessen Großvater nicht nur ein berüchtigter Säufer ist, sondern auch die geheime Kampfkunst »Wushu« beherrscht. Li Peng erklärt sich bereit, ihr Wushu der Luft und des Wassers beizubringen. Eines Tages kommt ein Fremder in die Gaststube und möchte den alten Kampflehrer sprechen. Am nächsten Tag wird dieser ermordet aufgefunden. Shi Yu brennt auf Rache. Wei dagegen wird von einem hohen Beamten adoptiert. Ehe sich Shi Yu auf die Suche nach dem Mörder ihres Lehrers machen kann, besuchen Piraten die Gaststube. Es kommt zu einem Kampf mit Soldaten und Shi Yu wird kurzerhand von den Piraten mitgenommen. Dank ihrer Fähigkeiten wird sie in die Mannschaft aufgenommen. Ihr ist klar, dass sie unbedingt Piratenkapitänin werden will. Als sie bei einer Auseinandersetzung ihrem Kapitän das Leben rettet, erhält sie nicht nur den Namen »Fliegende Klinge«, sondern auch eine Dschunke. Einige der Piraten schließen sich ihr an und bald schon ist ihr Name weitum bekannt. Nach dem Tod ihres ehemaligen Kapitäns schließen sich immer mehr Piraten ihrer Flotte an, bis diese so mächtig ist, dass auch die Armee des Kaisers nichts mehr gegen sie ausrichten kann. Es ist aber nicht nur eine Geschichte des Kampfes und der Piraterie sie trifft ihren Jugendfreund Li Wei wieder, läuft dabei in eine Falle und wird für Jahre in einem abgelegenen Gefängnis eingekerkert, aus dem sie mit ihren Mitgefangenen fliehen kann. Sie eignet sich immer mehr Techniken an, die allen Gesetzen der Physik trotzen. Man wird unwillkürlich an »Tiger and Dragon« erinnert: Sie fliegt durch die Luft, kann auf dem Wasser laufen und von Welle zu Welle springen und unter Wasser atmen. Hier folgt Morosinotto den chinesischen Geschichten. Auch die Vorliebe der Chinesen für blumige Namen (Gebrochener Knochen, Kleiner Zorn, Blauer Tiger oder Verrückte Äffin) wirkt anfangs unfreiwillig komisch, entspricht aber der chinesischen Tradition. Spannend ist auch die soziale Struktur unter den Piraten, die den Frauen viel mehr Möglichkeiten bietet und bei entsprechender Leistung den Männern gleichgestellt sind. Für die Figur Shi Yus hat sich der Autor an Zheng Yi Sao (17751844) orientiert, die eine Flotte von 800-1000 Schiffe befehligte. Wie in allen seine anderen Romanen ist es eine Geschichte über starke Kinder und Jugendliche, die wieder sehr spannend zu lesen ist und auch aufgrund der exotischen Kulisse fasziniert. Unbedingte Leseempfehlung auch für Erwachsene.
Rezension
Personen: Panzacchi, Cornelia Morosinotto, Davide
Morosinotto, Davide:
Shi Yu : die Unbezwingbare / Davide Morosinotto ; aus dem Italienischen von Cornelia Panzacchi. - Stuttgart : Thienemann, 2022. - 506 Seiten
ISBN 978-3-522-20280-0
Erzählungen und Romane - Signatur: JE Moro - Buch