Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Gertie Wagerer; Alle fürchten sich vor dem Fuchs, nur einer nicht. (ab 5) (JD) "Und dann kam der Fuchs" ist das wiederkehrende Motiv, das erklärt, warum Tiere plötzlich in Angst und Schrecken verfallen - die Hühner, die Gänse, die Katze, Mäuse, sogar die Kühe und der Hund. Aber der Fuchs hat nur ein Ziel: jene offene Tür, hinter der ein alter Mann auf ihn mit Futter wartet und ihn für kurze Zeit liebevoll im Arm hält. Von dieser Begegnung wissen die anderen aber nichts. Es ist die oft erzählte Geschichte, dass Dinge manchmal anders sind, als sie scheinen. Und dass manche/r anders eingeschätzt wird, als sie/er wirklich ist. Die einfache und vordergründige Zuordnung in Freund/Feind wird aufgebrochen, der/die Einzelne gesehen. Das kehrt nicht die Zuschreibungen um, der Fuchs bleibt für die anderen gefährlich - aber es könnte im Einzelfall doch anders sein. Was speziell auf die Menschen übertragen eine bemerkenswerte Botschaft ist. Der Text von Heinz Janisch nähert sich behutsam dem Kernsatz: "Da bist du ja, alter Freund! Kränk dich nicht! Die anderen wissen nicht, dass Fuchs nicht gleich Fuchs ist. Gib ihnen Zeit." Man könnte ergänzen: Flüchtling ist nicht gleich Flüchtling, Mädchen ist nicht gleich Mädchen, Lehrer ist nicht gleich Lehrer Die Bilder, Öl auf Papier, sind, von der Perspektivenwahl abgesehen, klassischen Sehgewohnheiten verpflichtet. Die Welt ist jene der Vormoderne (abgesehen vom Traktor), landwirtschaftlicher Raum, viel Natur. Somit ein homogenes Umfeld für Urteil und Vorurteil und das notwendige Aufbrechen derselben. Ein gelungenes, wenn auch in den Bildern etwas antiquiert wirkendes Bilderbuch für Kinder ab 5 Jahren.
Rezension
Personen: Janisch, Heinz Würbs, Kai
Janisch, Heinz:
¬Und¬ dann kam der Fuchs / Heinz Janisch ; Kai Würbs. Heinz Janisch ; Kai Würbs. - Zürich : atlantis, 2021. - 32 ungezählte Seiten : Illustrationen
ISBN 978-3-7152-0796-4
Erzählungen und Romane - Signatur: JE Jani - Buch