Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/) Autor: Sophie Reyer; Wie geht man mit dem Verschwinden der eigenen Eltern um, wenn einen bald schon auch Onkel und Tante abschieben wollen? Elizabeth ist wütend und traurig. Und sie hat überhaupt keine Lust auf dieses seltsame Hotel Winterhaus, in dem sie jetzt unterkommen und sogar noch Weihnachten und Silvester verbringen soll. Dann begegnet sie auch noch dem schaurigen Ehepaar Hiems im Zug. Was soll man davon halten? Doch alles wird besser, als Elizabeth im Winterhaus dem Hotelbesitzer Mr. Norbridge und einem Jungen namens Freddy begegnet. Denn man lese und staune! Mr. Norbridge ist ein Zauberer! Als Elizabeth ein magisches Buch findet, dessen aufgegebene Rätsel sie mit Hilfe der Kette, die sie von ihrer Mutter geerbt hat, lösen kann, lernt sie letzten Endes ihre wahren Wurzeln kennen: Das Mädchen ist die Enkelin des weisen Magiers und besitzt ihrerseits hellseherische Kräfte! Winterhaus ist ein überaus eigenwilliges und formal sehr spannendes Buch, das mit unerwarteten Handlungsumschwüngen arbeitet. Besonders erfreut die spielerische Form, zahlreiche Listen und Bücherzitate sowie Stammbäume, Kreuzworträtsel und Anagramme werden in den Fließtext eingebunden. Denn Elizabeth und ihr neu gewonnener Freund Freddy sind Bücher-Liebhaber und machen sich neben Skifahren und Rodeln auch einen Spaß daraus, in der riesigen Villa Schnitzeljagden zu veranstalten. Winterhaus hat noch einen anderen selbstreferentiellen Aspekt: Immer wieder werden real existierende Romane zitiert: Da ist nicht nur von Tolkien die Rede oder auch von Werken über die alten Ägypter. Kein Wunder, dass dementsprechend die Gegenspieler, das böse, dunkle Ehepaar Hiems, als Buchhändler daherkommen. Und freilich spielt sich der größte Teil des Settings in der Bibliothek zu Winterhaus ab, die von einer schrulligen Frau sowie einem sprechenden Vogel behaust und bewacht wird. Die Moral des Romans ist jedoch im Gegensatz zur Form denkbar einfach, wenn auch archetypisch gehalten: Das, woran man glaubt, siegt. So schafft Elizabeth es mit Hilfe ihrer Überzeugung, den bösen Geist ihrer Tante zu erlösen und erlöst damit gleich mehrere Generationen. ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Julia Walter; Eine unerwartete Einladung beschert einem Waisenmädchen zauberhafte Winterferien. (ab 11) (JE) Elizabeth lebt unter vergleichbaren Bedingungen wie ein berühmter Zauberer mit blitzförmiger Narbe auf der Stirn. Ähnlich wie bei diesem, gibt ein geheimnisvoller Brief den Ausschlag für eine Reise zu einem unbekannten Ort. Das aus ärmlichen Verhältnissen stammende, 12-jährige Waisenmädchen wird aus heiterem Himmel von einem unbekannten Gönner in ein Hotel eingeladen. Ihre Tante und ihr Onkel hinterfragen diese Einladung nicht (sie selbst haben eine Urlaubseinladung zu einem anderen Ort erhalten) und schicken Elizabeth alleine in das Hotel Winterhaus. Die bibliophile, wortspielverliebte Protagonistin findet sich dort schnell ein. Der erste Weg führt sie natürlich in die Hotel-Bibliothek, wo sie prompt ein Buch findet, das sie unwiderstehlich anzieht. Elizabeth stellt schnell fest, dass sie nicht irgendein Buch mitgenommen hat, sondern es sich bei dem Band um den Schlüssel zu dem einen oder anderen magischen Geheimnis des Hotels handelt. So macht sie sich daran, zwischen Schneeschuhausflügen, Skifahren und Badespaß in der Schwimmhalle, die Geheimnisse des imposanten Gebäudes zu lüften. Der Autor versteht es, die ruhigen Passagen, in denen wir das Mädchen bei ihren Winterferien-Aktivitäten begleiten, mit spannenden Episoden abzuwechseln, wodurch ein regelrechter Leseflow entsteht. Abwechslung bieten die eingestreuten Wort- und Buchstaben-Kniffeleien, die optional mit Elizabeth zusammen gelöst werden können. Der eigentliche Star des Jugendromans ist Winterhaus selbst, das in seinen Facetten so zauberhaft beschrieben wird, dass das Lesen unweigerlich die Lust auf einen winterlichen Hotelaufenthalt heraufbeschwört. Ein wohltuendes Lesevergnügen ist garantiert. Breite Empfehlung für alle Bibliotheken - vor allem für die kalten Monate.
Rezension
Personen: Ernst, Alexandra Bristol, Chloe Guterson, Ben
Guterson, Ben:
Winterhaus / Ben Guterson. Aus dem Engl. von Alexandra Ernst. Mit Ill. von Chloe Bristol. - Stuttgart : Freies Geistesleben, 2018. - 407 S. : Ill.
ISBN 978-3-7725-2891-0
Erzählungen und Romane - Signatur: JE Gute - Buch