Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Walter Krieger; Ein Katechismus für Eltern von Kids im Alter zwischen 8 und 12 Jahren. (JP) Dieses Buch eignet sich als Hilfsmittel für die Katechese und bietet Anregung für einen Dialog über religiöse Fragen. Somit ist der YOUCAT FOR KIDS ein Buch für katholische Familien mit Kindern im entsprechenden Alter. In diesem Rahmen sollte er verwendet werden. Der YOUCAT FOR KIDS orientiert sich am Katechismus der Katholischen Kirche und zeigt folgenden Aufbau: Teil 1: Das Credo - 12 Fakten über Gott Teil 2: Die Sakramente - 7 Treffpunkte mit Gott Teil 3: Die Gebote - 10 Spielregeln von Gott Teil 4: Das Gebet - Gott hat immer Zeit Teil S: Das Leben Jesu - und was Sie über seine Person wissen sollten Jedes einzelne Thema hat mehrere Elemente: Eine Frage und eine Antwort stehen im Zentrum. Viel Platz nehmen auflockernde Karikaturen ein. Im unteren Teil der meisten Seiten sind ergänzende Texte: Bibelstellen, Zitate, Kurzgeschichten und Anekdoten, Begriffsklärungen, weiterführende Informationen, Hinweise auf YOUCAT-Stellen. Obwohl ich kein Freund des Frage-Antwort-Schemas bin, scheint mir der Ansatz hier akzeptabel. Die Autoren haben eine einfache, verständliche, differenzierte Sprache gefunden, auch bei schwierigen Themen und Begriffen. Das ist gelungen! In Teil 2 wird die Eucharistiefeier idealtypisch vorgestellt. Im Gespräch wird man wohl realistisch sein: Was erlebt man wirklich? Wie kann man das Beste daraus machen? Die verschiedenen Aufzählungen in Teil 3 sollten im Gespräch mit den Erfahrungen und im Blick auf die Lebenssituation der Kinder ergänzt werden. Teil 4 bietet umfassende Erläuterungen und praktische Beispiele für das Gebet, die auf die persönliche Situation angepasst werden sollten. Wie man diesen YOUCAT FOR KIDS einsetzen kann, werden katholische Familien selbst probieren und entdecken. ---- Quelle: Pool Pastoral; Autor: Walter Krieger; ALLGEMEIN Zielgruppe Eigentlich ist dieses Buch ein Katechismus für die Eltern von Kids im Alter zwischen 8-12 Jahren. Es sind die Eltern, die im Vorwort von Papst Franziskus angesprochen werden (S. 6/7) - nicht direkt die Kinder. Das sehen auch die Autoren in ihrer Einführung so (S. 8/9). Das bedeutet, dass man die Eltern hier als Glaubensvermittler ("Katecheten") für ihre Kinder ansieht (vgl. Familiaris Consortio 39, 52, 53; Gravissimum Educationis 3). Das hatte ich nicht erwartet. Die italienischen Kinderkatechismen (es gibt mehrere für die verschiedenen Altersstufen) sind an Kinder gerichtet. Sie bemühen sich, auf die Lebenssituation der Kinder Bezug zu nehmen. Das macht der polnische Kinderkatechismus zwar nicht, dennoch ist er als Lern- und Lesebuch direkt für Kinder gedacht. Dieser YOUCAT FOR KIDS versteht sich als ein "Hilfsmittel" (S. 8) für die Katechese, also als Anregung für einen Dialog über religiöse Fragen, die auch über das jeweilige Thema hinausführen können. Als ein solches Hilfsmittel für die Katechese ist der YOUCAT FOR KIDS eingebettet in die religiöse Lebenssituation von Kindern und Familien. Er kann eigentlich nicht ohne religiösen Hintergrund gedacht werden und setzt logischerweise - wie jeder Katechismus - voraus, dass es ein positives Interesse am Glauben gibt - und zwar bei Kindern und bei Eltern. Aber es ist doch ein YOUCAT FOR KIDS. Denn Kinder werden ein Buch, das sie interessieren sollte, sehr wohl selbstständig in die Hand nehmen und lesen. Und dafür ist dieses Buch durchaus geeignet, zwar nicht jeder einzelne Text (davon später), aber in allen Bereichen, die der YOUCAT FOR KIDS vermitteln will. Gut ist es, wenn die Kinder dann das Gespräch suchen und die Eltern dafür offen sind und sich Zeit nehmen. Somit ist der YOUCAT FOR KIDS eigentlich ein Buch für katholische Familien mit Kindern im entsprechenden Alter. Aber auch ältere Kinder, vielleicht sogar Jugendliche und Erwachsene, die eine leicht verständliche Sprache für Glaubensinhalte suchen, werden in diesem YOUCAT FOR KIDS fündig werden. Verwendung Die Einführung stellt klar, wofür der YOUCAT FOR KIDS gedacht ist: als Hilfsmittel für "das Gespräch zwischen Menschen, die einander gern haben und vertrauen" (S. 8). Man schlägt vor, in der Reihenfolge zu bleiben (S. 8). Das hat zwar seine Logik im Sinn einer fortschreitenden Katechese, in der Praxis würde das ein Dranbleiben an diesem einen Buch über einen sehr langen Zeitraum hin bedeuten Man sollte es also darauf ankommen lassen, wie es sich entwickelt, wenn man einmal mit einer Beschäftigung mit dem YOUCAT FOR KIDS beginnt und dann ausdauernd, aber auch flexibel sein. Es soll ja eine "gemeinsame Entdeckungsreise" (S. 8) werden. Eltern sollten sich vorbereiten. Also: zunächst selbst lesen und sich vergewissern, worum es geht, welche eigenen Zugänge man zum jeweiligen Thema hat (vgl. S. 8). Dann braucht es vielleicht Ergänzungen: etwa die Texte im unteren Teil der meisten Seiten, das Nachlesen von weiteren Bibelstellen, das persönliche Gebet. Ein netter Gedanke ist es, beim familiären Abendritual (S. 8), das die entsprechenden zeitlichen Möglichkeiten und etwa gleichaltrige Kinder voraussetzt, diesen YOUCAT FOR KIDS zu verwenden. Das allein wird freilich nicht genügen, um ihn im Laufe der Zeit umfassend zur Sprache zu bringen. Dennoch: für einen Anfang ein guter Gedanke. Aufbau Der YOUCAT FOR KIDS orientiert sich in seinem Aufbau und der Reihenfolge der Themen am Katechismus der Katholischen Kirche. Eine Frage und eine Antwort sind der Kern jeden Themas. Viel Platz nehmen Karikaturen (Illustrationen) ein. Im unteren Teil der meisten Seiten sind ergänzende Texte, etwa aus der Bibel, Zitate von bekannten (kirchlichen) Persönlichkeiten, Kurzgeschichten und Anekdoten, Begriffsklärungen, weiterführende Informationen, Hinweise auf YOUCAT-Stellen. Obwohl ich kein Freund des Frage-Antwort-Schemas bin, scheint mir dies hier durchaus akzeptabel. Die Autoren haben eine einfache, verständliche Sprache gefunden, auch bei schwierigen Themen. Die Karikaturen sind vermutlich Geschmackssache. Als Auflockerung und korrespondierend zu den Texten sind sie nett, zumeist passend, manchmal erklärungsbedürftig. Ästhetisch bleiben sie hinter Büchern für Kids im entsprechenden Alter zurück. Man bleibt eigentlich nicht an ihnen hängen. Man kann sie als nette Gestaltungselemente verstehen. Bei den ergänzenden Texten auf den meisten Seiten unten fällt zunächst auf, dass sie sehr klein gedruckt sind. Sie stellen katechetisches Hintergrundmaterial für die Eltern dar und sind vor allem an diese gerichtet. Manches ist anspruchsvoll. Immer wieder erfreulich sind kleine Geschichten bzw. Anekdoten. Diese könnten mehr Raum einnehmen, denn gerade solche Texte sind auch für Kinder interessant. Unklar bleibt, inwieweit man gleichzeitig den YOUCAT verwenden müsste, auf den immer wieder verwiesen wird. Das scheint nicht unbedingt nötig, aber doch hilfreich zu sein für ein weiteres Hintergrundverständnis zu den jeweiligen Themen. ZU DEN INHALTEN Die Einleitung Unter dem Motto "Woher die Welt kommt und alles, was es gibt" fokussiert die Einleitung (S. 10-25) den entsprechenden Teil im Katechismus der Katholischen Kirche, zunächst anknüpfend an Fragen, die wohl alle Kinder haben (Nr. 1: Woher kommt die Welt und alles, was es gibt? Nr.2: Warum gibt es mich?), sodann auf Gott hin (Nr. 3-9) und in Bezug auf die Bibel (10-12). Teil 1: Das Credo - 12 Fakten über Gott (Wobei es streng genommen ja nicht um "Fakten", sondern um Glaubensgewissheiten geht.) Die Texte (S. 26-105) im Hauptteil und im "Materialteil" sind differenziert, verständlich, positiv. Alles in allem wird ein froher Zugang zu den Inhalten des Credo vermittelt. Wenn es aber in diesem YOUCAT FOR KIDS Stolpersteine gibt, dann in diesem Teil. Es sind dies nur kleine, aber doch mehrere Irritationen. Da geht es etwa um einzelne Formulierungen: nach seiner Himmelfahrt bereitet Jesus für Maria eine "Traumwohnung" (S. 48) vor - hier denkt man spontan eher Lego- oder Barbie-Sets. Oder: Petrus wird als "einer der Schwächsten von seinen Jüngern" (S. 62) bezeichnet, was wohl im Widerspruch zu seiner oftmaligen Hervorhebung in den Evangelien steht. Man stolpert auch über ein paar gut gemeinte, aber nicht wirklich passende Zeilen: Josef "wird bei Gott für dich ein gutes Wort einlegen, wenn du einmal Hilfe brauchst" (S. 50). Obwohl die Bedeutung Josefs sonst gut beschrieben ist: wesentlicher als dieses "Einlegen eines guten Wortes" ist seine Rolle als Familienvater, der rücksichtsvoll wohl oft in den Hintergrund einer Mutter-Kind-Beziehung tritt, aber Sorge und Verantwortung trägt. Damit kommt Josef vielleicht einem für das Kind zu erlebenden Vater nahe. (Und für die lesenden Väter wäre er ein Vorbild.) Man kann auch darüber stolpern, dass man die Bedeutung von Ostern durch eine allgemeine Aussage erklären lässt, die aber als ein Zitat von ALDI/Hofer, dem "größten Lebensmitteldiscounter im deutschsprachigen Raum" (S. 69) ausgewiesen wird. Doch zwischen all den Stolpersteinen ist die differenzierte Darstellung der Themen hoch zu schätzen; etwa bei Antworten, warum Menschen doch nicht an Gott glauben können (S. 20), bei Gottesbildern (S. 36) u.a.m. Hervorzuheben sind auch gelungene Erläuterungen zu schwierigen Begriffen: etwa zu "Offenbarung" (S. 14), "Erbschuld" (S. 39), "Himmel" (S. 76) usw. Das setzt sich in den weiteren Teilen des YOUCAT FOR KIDS auf gute Weise fort. Jesus Christus steht im Zentrum dieses ersten Teils des YOUCAT FOR KIDS. Es fällt auf, dass dies "menschlich" beginnt, nämlich mit einem Profil von Jesus (S. 41), das im Stil eines Kinderfreundschaftsbuches gestaltet ist, allerdings in einer uneinheitlichen Kids-Sprache und mit Formulierungen zwischen Information, Erzählung und Belehrung. Anschließend werden seine Geburt und seine ersten Lebenstage als Baby menschlich beschrieben, in der Folge aber wird in viel größerem Umfang auf seine Göttlichkeit Bezug genommen. In diesem Zusammenhang fehlt dann etwas, das für Kids in ihrer Beziehung zu Jesus besonders interessant wäre: ihn als "Freund" vorgestellt zu bekommen. Das Leben Jesu wird durch Karikaturen in einigen wesentlichen Stationen berichtet (S. 55-57). Im Blick auf die Zielgruppen des YOUCAT FOR KIDS verlangt dies nun Ergänzungen: nämlich die zu Grunde liegenden Erzählungen und biblischen Geschichten. Hier wird daran erinnert (als wären sie grundsätzlich schon bekannt), aber im Gespräch zwischen Eltern und Kindern sollten diese nun ausführlicher zur Sprache kommen. Hingewiesen wird auf den missionarischen Auftrag Jesu (S. 74) mit dem Schwerpunkt, von Gott zu erzählen. In diesem Sinn ist der YOUCAT FOR KIDS ebenso wenig realistisch wie viele andere Vorstellungen von Missionarisch-sein. Denn tatsächlich erleben Kids (und Erwachsene) im Alltag nur selten Situationen, in denen sie ausdrücklich von Gott erzählen. Eigentlich müsste es gemäß dem biblischen Text genauer heißen: Macht alle Menschen zu meinen Schülern. Und das bedeutet: Alle können von Jesus lernen, wie man "gut und glücklich" lebt, auch wenn man sich nicht im engeren Sinn als "Jünger/in" versteht. Das gilt sogar für Atheisten und Mitglieder anderer Religionen. (Solche werden im YOUCAT FOR KIDS übrigens auch zitiert.) Nichtsdestoweniger sollte es nicht schwer fallen, über solche Unvollkommenheiten des YOUCAT FOR KIDS hinwegzusehen. Teil 2: Die Sakramente - 7 Treffpunkte mit Gott Dieser Teil (S. 101-161) findet in einem durchaus einladenden Stil einen guten Weg zwischen detailliert, aber nicht detailverliebt. Es hat seinen Wert, wenn die Eucharistie (S. 118-130) idealtypisch beschrieben wird und ein ideales Bild einer Teilnahme am Gottesdienst vermittelt wird. Ein gutes Gespräch zwischen Eltern und Kindern wird dann sehr wohl auf das eingehen, was man tatsächlich in einer Messe erlebt, was die Mitfeier erleichtert oder erschwert und vor allem: was im Zentrum ist. Hervorheben möchte ich in diesem Teil die gelungene Beschreibung des Buß-Sakramentes und dessen Vermittlung (S. 131-139). Denn gerade das Verständlich-machen dieses Sakramentes scheint in unserer Kirche von heute oft schwer zu gelingen. Hilfreich erscheint mir die Beschreibung des Kirchenjahres (S. 161), wobei im Abschnitt "Hochfeste im Jahreskreis" (und in der "Adventzeit") eventuell regionale Besonderheiten im deutschen Sprachraum ergänzt werden sollten. Teil 3: Die Gebote - 10 Spielregeln von Gott In diesem Teil (S. 163-193) legen die Texte nahe, immer wieder selbst Beispiele zu ergänzen und zu formulieren, etwa um welche Gebote und welche konkreten Gebotsübertretungen es im Detail geht. Das betrifft auch die "kindgerechten" Formulierungen der 10 Gebote (S. 166-167). Manches könnte man mit anderen Worten ausdrücken oder etwas weglassen oder hinzufügen. Das sollte man als Einladung für das Gespräch verstehen. Man kann vieles unter dem Motto betrachten: Was fällt mir sonst noch ein? Besonders im Blick auf die Lebenswelt von Kindern, etwa beim Thema "Können auch wir etwas tun, damit Menschen glücklich sind?" (S. 193). Aber mit "Terror, Unterdrückung, Ausbeutung" (S. 164) können Kids in unserem Land wahrscheinlich wenig anfangen. Inhaltlich passen diese Begriffe zwar, aber sie sollten mit Inhalten ergänzt werden, die mit der Lebenserfahrung der Kids zu tun haben. Erklärungsbedürftig wäre das Wort "Abstinenztag" (S. 191), nämlich worum es da genauer geht. In diesem Zusammenhang wäre noch auf den Sinn der Kirchengebote einzugehen, die zwar als "Tipps" bezeichnet werden, deren Gewicht aber offen bleibt. Aber das hängt de facto wohl von der familiären Situation ab. Teil 4: Das Gebet - Gott hat immer Zeit Der vierte Teil (S. 194-223) ist einladend gelungen. Die vorgeschlagenen kurzen Gebete (S. 206-211) sind nett, nachvollziehbar bzw. gute Vorbilder - abgesehen von einzelnen kindisch-niedlichen Texten. Die Vervollständigung dieses Teiles durch Erläuterungen zum Vater Unser, zum Gegrüßet seist du Maria, zum Angelus, zum Rosenkranz, zu den Psalmen, zum Ehre sei dem Vater und zum Segnen, bietet ein umfassendes Gebetsverständnis in der katholischen Kirche. Teil S: Das Leben Jesu - und was Sie über seine Person wissen sollten Dieser Anhang versteht sich als Special für Eltern (S. 224-228) und ist ein kurzer historisch gesicherter Abriss über das Leben Jesu. Er bezieht sich auf außerkirchliche Quellen (Flavius Josephus, Tacitus) und rekonstruiert von diesen Berichten her das Leben Jesu in Korrespondenz wie dies in den Evangelien bezeugt ist. FAZIT Der YOUCAT FOR KIDS ist primär ein Buch für katholische Familien. Er ist an die Eltern gerichtet, sehr wohl aber werden die Kids selbst lesen. Kinder werden sich dort leichter tun, wo ihre Lebenswirklichkeit berührt wird, das heißt vor allem im 3. Teil, sodann bei ausgewählten Kapiteln im 2. und 4. Teil; und schließlich werden sie Interesse haben, wo sie von sich aus Fragen zu Themen des 1. Teiles haben. Insgesamt ist die Zielgruppe dieses YOUCAT FOR KIDS aber eher eingeschränkt. Die Texte lesen sich gut. Kinder werden also dieses Buch selbstständig in die Hand nehmen, was das Gespräch über die Inhalte erleichtern wird. Die Erwachsenen aber müssen aufmerksam sein, denn vielleicht wird eine Frage nur einmal gestellt und wenn dieser Augenblick nicht genützt wird, könnte diese Gelegenheit, ein bestimmte Thema zu besprechen, nicht wieder kommen. Bei allem Vorbehalt gegenüber einem Frage-Antwort-Schema: Man kann sich im YOUCAT FOR KIDS darauf einlassen, sollte aber zugleich über die Texte hinaus denken: Was fällt mir noch dazu ein? Was möchte ich ergänzen? Welche Erfahrungen habe ich? Was ist mit wichtig im Gespräch mit Kindern? Obwohl der YOUCAT FOR KIDS vom Katechismus der Katholischen Kirche und nicht der Lebenssituation der Kinder ausgeht, wird diese immer wieder eingeholt. Freilich trifft dies umso mehr auf Kinder zu, die in einem religiösen Umfeld aufwachsen bzw. auf Familien, in denen sich die Eltern um eine Glaubensweitergabe an ihre Kinder ausdrücklich bemühen und sich quasi als "Katecheten" verstehen können (wobei Katechese nie ein eigener Lebensbereich abseits des Alltags, sondern darin integriert ist). Der YOUCAT FOR KIDS setzt Familien voraus, in denen das religiöse Gespräch einen Platz hat, vielleicht regt er auch an, einen solchen Platz zu finden. Es geht um Gelegenheiten dazu und um passende Situationen. Dazu kann ein Abendritual gehören, aktuelle Ereignisse, aber vielleicht auch Regentage. Es ist ein Katechismus, der auf aktuelle theologische und innerkirchliche Diskussionen nicht eingeht. Es wäre dann eine Herausforderung für die Eltern, ihre Gedanken zusätzlich einzubringen, z.B. in Bezug auf nicht-eheliche Partnerschaften, die es im Bekanntenkreis wahrscheinlich gibt. (S. 157, 159) oder bezüglich einer Charakteristik von Priestern und Diakonen (S. 147-149). Aber das sollte mit Rücksicht darauf geschehen, dass dies für die Kids klärend und nicht verwirrend ist. Die persönliche Herausforderung und Chance für Eltern besteht darin, sich selbst über den Glauben und die eigenen Glaubensprioritäten, über die persönliche Beziehung zu Gott, über Gebetsleben, über Erfahrungen insgesamt zu vergewissern. Ich könnte mir vorstellen, den YOUCAT FOR KIDS als ergänzendes Buch für den Religionsunterricht einzusetzen. Einerseits stehen die Lehrpläne natürlich fest, wobei manche Texte dieses Buches sicher brauchbar sind, andererseits geben die Lehrpläne auch Freiraum, sodass man den YOUCAT FOR KIDS hier verwenden könnte.
Rezension
Personen: Bergoglio, Jorge Mario Barta, Martin Heereman, Michaela von Meuser, Bernhard
Bergoglio, Jorge Mario:
YOUCAT for Kids : Katholischer Katechismus für Kinder und Eltern / mit einem Vorw. von Papst Franziskus. Martin Barta ; Michaela von Heereman ; Bernhard Meuser .. - Königstein : YOUCAT, 2018. - 240 S. : zahlr. Ill.
ISBN 978-3-945148-11-2
Psychologie, Pädagogik, Religion, Philosophie - Signatur: JP Berg - Buch