1948: die 13jährige Johanna lebt mit Mutter, Tante und zwei Grossmüttern in einem durch den Krieg männerlosen Haushalt. Beschrieben wird der dörfliche und familiäre Alltag unter den harten Bedingungen der Nachkriegszeit. Dass die genau beobachtende und immer kritischer wertende Johanna der Enge des fränkischen Dorfes und der Dominanz des 1950 aus Kriegsgefangenschaft heimgekehrten Vaters entkommen will, ist glaubwürdige Folge eines eher beiläufig dargestellten Lernprozesses, in dessen Verlauf auch die LeserInnen (ab 12) viel Wissenswertes über NS-Zeit, politische Nachkriegsentwicklung, Verdrängungsleistungen und innere Zerstörungen erfahren. Selbst die Randfiguren des (auch amüsanten) Buches sind differenziert und glaubwürdig ausgestaltet. Einsetzbar wie Kordon "Ein Trümmersommer" (BA 5/82, 449), der ein städtisches Umfeld beschreibt. - Allen Büchereien sehr empfohlen, auch für Schulbibliotheken (Sekundarstufe I).
Personen: Maar, Paul
5.2 Maa
Maar, Paul:
Kartoffelkäferzeiten. - 1.Aufl. - Hamburg : Oetinger, 1990. - 271 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-7891-4201-7 fest geb. : 24.-
5.2 - Kinder-/Jugendlit.