Mann, Heinrich
Der Untertan ; Im Schlaraffenland Zwei Romane
Buch: Dichtung

Klappentext: »Diederich Heßling war ein weiches Kind.« Mit diesen Worten beginnt Heinrich Mann seinen vorseherisch genialen, satirischen Bildungsroman Der Untertan. Heßling ist der Prototyp des brutalen Spießers, der es im Deutschen Reich weit bringt. Charakterschwach und ängstlich, unterwirft er sich bereitwillig den wilhelminischen Autoritäten und tyrannisiert die Mitmenschen, wenn es ihm Vorteile verschafft. Demokratie und Menschenwürde bedeuten ihm nichts, lieber schwärmt er in schwarz-weiß-roter Schärpe lustvoll für den Kaiser. Heinrich Mann schuf mit seinem Roman das epochale Porträt des deutschen Opportunisten und zugleich das unübertroffene Sittengemälde der spätwilhelminischen Gesellschaft, die erst den Weltkrieg herbeijubelte und dann im Schützengraben unterging. -------------- Mit seinem 1900 erschienenen Roman Im Schlaraffenland legte Heinrich Mann seine erste erfolgreiche Talentprobe als Schriftsteller ab. In diesem Buch über die Korrumpierbarkeit verarbeitete er Erfahrungen aus seinem ersten Berliner Aufenthalt - er arbeitete damals als Volontär im S. Fischer Verlag und studierte gleichzeitig als Gasthörer an der Universität - und vor allem seine Leseerfahrungen bei den Franzosen, da wieder besonders Balzac, Anatole France und Maupassant (Bel ami). Ein Modell des bürgerlichen, kritisch-satirischen Romans des 19. Jahrhunderts wird noch einmal musterhaft gestaltet: das Eindringen eines Außenseiters und Emporkömmlings in die Welt des Reichtums und der Macht. Wie bei Balzac (Illusions perdues) bestimmt das Zusammenspiel von Kunstbetrieb, Zeitungsfeuilleton und Kommerz das Schicksal eines von sozusagen reinem Dichtertum träumenden, aber schwachen und für Wohlleben anfälligen Helden, der während seines Aufstiegs und seines Falls Einblick bekommt in die Mechanismen einer Gesellschaft, deren einziges Bindeglied das Geld mit seinen Möglichkeiten ist. Neben anderen Ergötzlichkeiten findet sich in diesem Buch auch der karikierende Premierenbericht über das pseudorevolutionäre Drama "Rache", worin unverhohlen Gerhart Hauptmann persifliert wird. Jahrzehnte nach der Erstveröffentlichung dieses Buches schrieb Heinrich Mann an Alfred Kantorowicz: "Mit 20 konnte ich gar nichts. Gegen 30 lernte ich an meinem Schlaraffenland die Technik des Romans." Der literarische Chronist des Kaiserreichs war geboren. Biografie Heinrich Mann, 1871 in Lübeck geboren, begann nach dem Abgang vom Gymnasium eine Buchhhandelslehre, 1891/92 volontierte er im S. Fischer Verlag. Heinrich Mann hat Romane, Erzählungen, Essays und Schauspiele geschrieben. 1933 emigrierte er nach Frankreich, später in die USA. 1949 nahm er die Berufung zum Präsidenten der neu gegründeten Akademie der Künste in Ost-Berlin an, starb aber 1950 noch in Santa Monica/Kalifornien.


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Personen: Mann, Heinrich

Standort: Zell am See

Schlagwörter: Gesellschaftskritik Literatur Deutschland Literaturgeschichte

DR Romane, Erzählungen MANN

Mann, Heinrich:
¬Der¬ Untertan ; Im Schlaraffenland : Zwei Romane / Heinrich Mann. - Wien : Donauland. - 862 S.
fest geb.

Zugangsnummer: 0014467001 - Barcode: 2-0000000-8-01141559-6
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