kulturnews.de Wallander ist passé. Nach zehn Romanen über den Kommissar, die ihn zum Superstar des Krimigenres machten, widmet sich Henning Mankell nur noch einem Thema: Afrika. "Die flüsternden Seelen" ist das wohl persönlichste Werk des 59-Jährigen. Als Ich-Erzähler berichtet Mankell zunächst von seiner ersten Reise nach Südafrika und schildert seine Gedanken über den europäischen Kolonialismus. Dass er dabei in einen übertrieben poetischen Sprachrhythmus verfällt und obendrein die Bevölkerung eines ganzen Kontinents als einheitliche Masse von "besseren Menschen" darstellt, nervt - am Liebsten möchte man das Buch schon vor Seite 20 aus der Hand legen. Doch Weiterlesen lohnt sich. Denn wenn Mankell ab dem zweiten Kapitel als allwissender Erzähler die Lebensgeschichten verschiedener Afrikaner und Europäer aneinander reiht, entwickelt sich "Die flüsternden Seelen" zu einer wunderschönen Episodensammlung. Endlich stellt der Autor seinen oft so überpräsenten pädagogischen Anspruch zurück und verwebt eindrucksvoll persönliche Schicksale, politische Entwicklungen und religiöse Vorstellungen. Dass er am Ende darauf verzichtet, einen Kommentar zu den Figuren und ihren Erlebnissen abzugeben, lässt einen fast vergessen, wie misslungen der Auftakt war. (jul) *amazon.de*
Personen: Mankell, Henning
Standort: Zell am See
DR Romane, Erzählungen MANK
Mankell, Henning:
¬Die¬ flüsternden Seelen : Roman / Henning Mankell. - 1. - Wien : Zsolnay [u.a.], 2007. - 253 S.
Einheitssacht.: Berättelse pa tidens strand. - Aus dem Schwed. übers.
ISBN 978-3-552-05335-9 fest geb. : Euro 22,10
DR Romane, Erzählungen - Buch: Dichtung