Klappentext: Intellektueller Schlagabtausch über die gegenwärtige Debattenkultur in Deutschland. (DR) Stefan und Theresa, die vor zwanzig Jahren miteinander gemeinsam studierten, treffen einander zufällig in Hamburg wieder. Die Wiedersehensfreude wird trinkfreudig begossen, doch bald kommt es zu einem haarscharfen Zerwürfnis. Sie einigen sich, die angeschnittenen großen Gegenwartsfragen, die beide auf unterschiedliche Weise beschäftigen, nicht in Form eines Schlagabtausches, sondern korrespondierend online weiterzuführen. So entwickelt sich ein diskursiver Gedankenaustausch per Mail und WhatsApp. Stefan ist ein Großstadtintellektueller, der als Kulturchef bei einer Wochenzeitung erfolgreich Karriere gemacht hat, aber zunehmend Agenden an jüngere Kolleg*innen abzugeben hat. Theresa wiederum musste ihr Studium unterbrechen, um den bäuerlichen Hof des Vaters infolge einer Zwangskollektivierung zu übernehmen. Daher ist sie dazu verpflichtet, ein agrarwissenschaftliches Studium mit Ökologie und Milchwirtschaft abzuschließen. Theresas Mann zieht sich bald mit den beiden Söhnen aus der »Pampa« zurück, angewidert von den zuhauf dort ansässigen »frustrierten Alkoholikern und bildungsfernen Dorfteppen in dem verseuchten Nazilandstrich«. Es kommt zum Eklat zwischen der verzweifelten Theresa und dem verständnislosen Stefan, als eine Tierseuchenverfügung die für das Vieh notwendige Heu-Ernte verbietet, die Kühe notgeschlachtet werden und internationale Investoren »Land Grabbing« in großem Stil betreiben. Nach einer Zeit der Funkstille zwischen Stefan und Theresa kommt es zu einer unseligen Begegnung der beiden in Hamburg, die versöhnlich endet: Theresa muss akzeptieren, dass heutzutage eine traditionelle Landwirtschaft nicht mehr weiterführbar ist, Stefan muss zur Kenntnis nehmen, dass er, ein alternder weißer Mann, seine Vormachtstellung in der Redaktion allmählich einbüßt. Ein aktueller, provokativ argumentierender Gesellschaftsroman, der am Beispiel einer brandenburgischen Biobäuerin und eines Hamburger Kulturjournalisten die gegenwärtige Brüchigkeit »Zwischen überholten und neuen Welten« zur Diskussion stellt und als ein intellektueller Schlagabtausch zwischen zwei konträren wie gescheiterten Lebensentwürfen konzipiert ist. Über den Autor und weitere Mitwirkende Juli Zeh, 1974 in Bonn geboren, Jurastudium in Passau und Leipzig, Promotion im Europa- und Völkerrecht. Längere Aufenthalte in New York und Krakau. Schon ihr Debütroman »Adler und Engel« (2001) wurde zu einem Welterfolg, inzwischen sind ihre Romane in 35 Sprachen übersetzt. Juli Zeh wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Thomas-Mann-Preis (2013) und dem Heinrich-Böll-Preis (2019). Im Jahr 2018 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz und wurde zur Richterin am Verfassungsgericht des Landes Brandenburg gewählt. Ihr Roman »Über Menschen« war das meistverkaufte belletristische Hardcover des Jahres 2021. Zuletzt erschien bei Luchterhand der zusammen mit Simon Urban verfasste Bestseller »Zwischen Welten«. Simon Urban, geboren 1975 in Hagen, Studium der Germanistik, Komparatistik und Philosophie in Münster. Sein Roman äPlan Dô (2011), in dem die DDR heute noch existiert, wurde in elf Sprachen übersetzt. 2014 erschien der Roman äGondwanaô. Ausgezeichnet mit zahlreichen Literaturpreisen und Kreativawards wie Cannes-Löwen und dem Clio-Grand Prix. Für die Agentur Jung von Matt schrieb er den Edeka-Film #heimkommen, der weltweit für Aufsehen sorgte und zu den erfolgreichsten deutschen Virals gehört. Für die ARD verfasste er die Erzählvorlage zum Spielfilm äExitô. 2021 erschien der mit dem Hamburger Literaturpreis ausgezeichnete Roman äWie alles begann und wer dabei umkamô über einen Juristen, der zum Rächer wird.
Personen: Zeh, Juli Urban, Simon
Standort: Zell am See
DR Romane, Erzählungen ZEH,
Zeh, Juli:
Zwischen Welten : Roman / Juli Zeh ; Simon Urban. - 1. - München : Luchterhand, 2023. - 443 Seiten
ISBN 978-3-630-87741-9 fest geb. : EUR 24,70
DR Romane, Erzählungen - Buch: Dichtung