Obwohl es den Adel nicht mehr gibt, ist er verblüffend vital. Das bewies zuletzt die Debatte um die Millionenforderungen der einst kaiserlichen Hohenzollern an den Staat, etwa auf Wohnrecht im Potsdamer Schloss Cecilienhof. Aber auch Hochzeiten oder Fehltritte englischer Royals schaffen es bis heute in die Nachrichten. Durch gekonnte Inszenierungen und dank eines noch immer interessierten Publikums behaupten sich Fürsten, Herzoginnen und Grafen selbst hundert Jahre nach Aufhebung ihrer Vorrechte noch als klar identifizierbare Klasse.
Woher rührt diese schier unerschütterliche Selbstgewissheit? Die neue Ausgabe von SPIEGEL Geschichte gibt Antworten und erklärt, wie sich in Europa seit dem Mittelalter eine Adelsschicht Privilegien sicherte - und bis ins 20. Jahrhundert über ihre Untertanen herrschte. SPIEGEL-Redakteurinnen und Redakteure berichten, worauf sich der Führungsanspruch des Adels gründete, wie Aristokraten ihren Status für alle sichtbar machten und warum Laufbahnen wie die eines Offiziers oder Diplomaten als standesgemäß für Aristokratensöhne galten. Manche Adelige wurden gar zu Geschäftsleuten, um ihren Lebensstandard zu halten, etwa der Kriegsunternehmer Wallenstein oder die Familie Thurn und Taxis, Gründer der Post.
Einblicke in den Alltag adeliger Damen geben Tagebücher und Briefe aus dem 19. Jahrhundert. Vom Interieur der Häuser über die Geburt und Erziehung ihrer Kinder bis zur Sorge um die richtige Ballgarderobe - Frauen wie Gabriele von Bülow notierten oftmals sehr private Details, die zeigen, dass zumindest einige sich ihrer privilegierten Stellung durchaus bewusst waren.
* Der Adel - Zum Herrschen geboren? Warum viele Familien noch so mächtig sind
* "MIR ZU EHREN" Alltag adeliger Damen
* DIE HOHENZOLLERN Preußens Royals
* HITLERS SCHERGEN Aristokraten in der SS
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¬Der¬ Spiegel: Geschichte 4/2021 : Entdecker und Abenteuerinnen : Spiegel-Verlag, 4/2021. - 138 Seiten : zahlreiche Illustrationen
EAN 4197436308506 : EUR 9,90
Allgemeines - Signatur: Zeitschriften - Zeitschriftenheft