"Gleich frisch drauf los und mitten hinein ins Glück!" Dieses Lebensmotto galt nicht nur für Lena Christs berühmte Romanheldin "Rumplhanni", sondern vor allem für die Autorin selbst. Wenige ihrer Zeitgenossinnen haben den Sprung ins Glück so unverdrossen immer neu gewagt wie die 1881 geborene Tochter einer Köchin. Und für wenige standen die Chancen schlechter, es zu finden. Nach einer unbeschwerten Kindheit auf dem Land ist die""überflüssige" uneheliche Lena den brutalen Demütigungen ihrer Mutter ausgesetzt, bis sie die Kraft findet, ihr Schicksal selbst zu gestalten. Zwar erweist sich manche Fluchtlinie als Sackgasse, ein Aufenthalt im Kloster, die Ehe mit einem ungeliebten Mann, doch schließlich schreibt sich die 31-Jährige frei. Ihre 1912 publizierten Erinnerungen bilden den Auftakt zu einer außergewöhnlichen Karriere. Gunna Wendt, Spezialistin für komplexe Biografien, folgt den Höhen und Tiefen dieses bewegten Lebens und konnte dabei aus einem erstmals zugänglichen Teil des Nachlasses schöpfen. So entsteht ein neuer Blick auf eine faszinierend moderne Frau und Künstlerin, die alle Freiräume nutzte, die sich ihr boten. Selbstbestimmt ließ Lena Christ ihre Romanfiguren den Weg aus der Heimatlosigkeit finden. Ebenso selbstbestimmt setzte sie ihrem Leben ein Ende: als inszenierter Freitod einer großen Tragödin auf dem Münchner Waldfriedhof.
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Weiterführende Informationen
Personen: Wendt, Gunna
Wendt, Gunna:
Lena Christ : die Glückssucherin : Langen Müller, 2012. - 205 S. Ill.
ISBN 978-3-7844-8130-2
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