Die 6 ostdeutschen "Lebensgeschichten" eint: Ihr Verlauf wurde stets sehr rigoros von der Stasi bestimmt. Doch nur weitere, auf sensationell getrimmte "Enthüllungen" will der Ludwigsburger Journalist (Jahrgang 1958) nicht liefern. Er vertieft 2004 bis 2008 ZDF-Recherchen mit langen, intimen Gesprächen und neuen Aktenfunden, strebt "erzählerische Genauigkeit" an, weder Verharmlosung noch Diffamierung. Das impliziert Fragen und Wertungen. Im Mittelpunkt steht das Phänomen des Verrats, dessen Folgen für Täter (meist Inoffizielle Mitarbeiter) und Opfer gleichermaßen - nicht selten vereint in ein und derselben Person. Die Storys weiten sich zu Momentaufnahmen zweier Gesellschaftssysteme während des Kalten Krieges und gleichzeitig zu differenzierten Psychogrammen der Beteiligten - meist Intellektuelle (u.a. ein Museumsdirektor und ein Philosophieprofessor) aus Berlin, Leipzig, Weimar, Dresden.

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Personen: Läpple, Christhard